Der Ramses-Code

Michael Klonovsky

3352005753

Aufbau Verlag

20,- Euro

Klonovsky erzählt in seinem historischen Roman die Geschichte des Sprachgenies Jean-Francois Champollion (1790-1832), dem es gelang, die ägyptischen Hieroglyphen zu entziffern. Seit der hochbegabte Junge 1799 als Achtjähriger von dem legendären Fund des Dreisprachensteins von Rosette während Napoleons Ägypten-Feldzug erfahren hatte, war er fasziniert von den rätselhaften Schriftzeichen. Der Stein, der dieselbe Inschrift in griechischer und demotischer Schrift und einen Hieroglyphenpassus zeigt, scheint den Schlüssel für eine Dechiffrierung zu bieten. Champollion, der im Alter von 18 Jahren bereits Professor in Grenoble wird, ist indes nicht der einzige, der sich diesem ehrgeizigen Projekt widmet. Sein größter Konkurrent wird der exzentrische englische Universalgelehrte Thomas Young. Zwischen den beiden entbrennt ein jahrelanger Wettstreit. Als der Franzose die Ergebnisse anzweifelt, mit denen Young an die Öffentlichkeit tritt, gilt er als der „Verrückte von Grenoble“. 1822 gelingt es diesem „Verrückten“ schließlich, das Rätsel der Hieroglyphen tatsächlich zu lösen. Champollions Entzifferungswerk ist bis heute die Grundlage der ägyptologischen Forschung.

Die fundiert recherchierte Geschichte des Gelehrtenstreites um eines der großen Rätsel der Menschheitsgeschichte ist eingebettet in eine spannende fiktionale Handlung, in der natürlich auch die Liebe nicht fehlen darf, getreu der selbstironischen Devise, die Klonovsky dem Pariser Abenteuerer und Salonlöwen Vivant Denon in den Mund legte:
„Wenn morgen ein Mann dadurch bekannt wird, daß er die Hieroglyphen entschlüsselt, wird sich die sogenannte feine Gesellschaft zuerst für sein Liebesleben interessieren. Und wenn dann ein Schriftsteller einen Roman über diesen Gelehrten verfassen würde, täte er gut daran, im mindestens eine Geliebte zu erfinden, denn sonst lesen es die Leute nicht.“