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Titel :
Lexikon merkwürdiger Todesarten
Autor :
Katja Doubek
ISBN :
3821815213
Verlag :
Preis :
22,90 Euro
Infos :
„Es gibt auf dieser Welt nichts Sichereres als den Tod und die Steuern“, postulierte vor mehr als 200 Jahren der große Staatsmann und Schriftsteller Benjamin Franklin. Und bis heute hat er recht behalten. Jede menschliche Existenz hat irgendwann einmal ein Ende, daran ist nichts außergewöhnlich. Allein die Todesart kann dem Verstorbenen sogar noch einen Orden einbringen: den Darwin-Award. Diese Auszeichnung wird an all jene verliehen, die auf eine besonders skurrile Weise freiwillig oder unfreiwillig, dafür aber mit einer gehörigen Portion Dummheit, aus dem Leben geschieden sind.

In ihrem Lexikon merkwürdiger Todesarten ist Katja Doubek der seltsam anmutenden Aufgabe nachgegangen, besonder skurrile, grausame, komische oder dumme Todesarten zu sammeln. Dabei ist ihr eine eindrucksvolle Gratwanderung zwischen spannendem Erzählen und sensibler Nachdenklichkeit gelungen. Doubek versucht, dem Faszinosum und Mysterium „Tod“ auf die Spur zu kommen, fördert dabei die kulturgeschichtliche Relevanz des Themas „Sterben“ zutage und stürzt den Leser in ein Wechselbad aus Erschrecken, Belustigung und Schaudern.

Katja Doubek schildert die Hintergründe und das Verfahren der historischen Todesarten wie Tod durch die Guillotine, die Lanze, die Kreuzigung oder das Schwert. Widerwärtigste Foltermethoden werden angesprochen, die prominentesten Opfer sowie die Gründe für die Verhängung eines solchen Strafmaßes genannt. Der Leser erfährt aber auch von bizarren Todesarten wie Tod durch Ersticken am Steak, Tod durch Urinieren auf stromführende Leitungen, Tod durch Ertrinken beim Hühnerretten oder Tod durch bissige Dachse. Auch der Exitus der prominenten Toten wird in Artikeln dargestellt. Doubel erzählt von Puschkins Duell, Sokrates Schierlingsbecher und von Ödön von Horváths unfreiwillig-skurrilem Ende: Während er abends gut gelaunt die Champs-Elysées herunterschlenderte, nachdem er sich mit einem Produzenten über eine Romanverfilmung geeinigt hatte, zog ein Unwetter auf und ein herunterstürzender Ast erschlug den Schriftsteller. Dabei war Horváth extra nicht mit dem Auto gefahren, weil er fürchtete, er könne Opfer eines Unfalls werden. Am übernächsten Tag stand in einer Pariser Tageszeitung:“ Ödön von Horváth ist vorgestern Opfer eines jeder Unfälle geworden, die wir als sinnlos zu bezeichnen pflegen, weil uns das Unerklärliche sinnlos erscheint.“ Wer wissen will, was es mit dem langen Streit um Paganinis Leiche auf sich hat, wer von dem exentrischen Sammler erfahren will, der Haydn Schädel raubte und wer über den Polen Azninski staunen will, der sich die Kehle mit einer Kettensäge durchtrennte, dem sei das Lexikon merkwürdiger Todesarten wärmstens angeraten. Doubek vergisst jedoch auch nicht die Todesarten einer technisierten Welt. Zugunglücke, Gondelabstürze, aber auch Anorexia nervosa, Krebs, Adipositas, Aids und Drag Races sind in dem Lexikon ebenso aufgenommen worden wie Doping, Ultimate Fighting oder Radsportunfälle.

Das Lexikon mit 200 Stichworten ist mit einem ausführlichen Personen- und Sachregister versehen. Weiterführende Literaturhinweise und exakte Quellenangaben erleichtern dem interessierten Leser die Suche nach weiterer Literatur.