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Titel :
Risiko Rechtsanwalt
Autor :
Uwe Wesel
ISBN :
3896670654
Verlag :
Preis :
21,- Euro
Infos :
Viele Deutsche hegen eine Antipathie gegen Juristen und meinen damit vorrangig Rechtsanwälte. Tatsächlich liegt bei den deutschen Anwälten, häufig als Winkeladvokaten geschmäht, vieles im Argen. Uwe Wesel sieht die Gründe zum einen in der wenig sachbezogenen Ausbildung, zum anderen in der Schwere der juristischen Examen. Nur Prädikatsjuristen werden in den Staatsdienst übernommen, die schlechteren Absolventen drängen in die Anwaltschaft. Und da die meisten Anwälte mehr an Umsatz und Profit interessiert sind als an Recht und Gerechtigkeit, sind sie für ihre Mandanten tatsächlich ein Risiko.

Die Vorurteile gegen Rechtsanwälte haben eine lange Tradition. Schlecht ausgebildet seinen Sie und extrem geldgierig, so die weit verbreitete Meinung. Nicht grundlos lautet ein Spruch aus früherer Zeit: „Soll dich ein Advokat beraten, sei nicht sparsam mit Dukaten.“ Für den Autor sind die Anwälte der problematischste Teil des Rechtswesens: Die meisten sind schlechter qualifiziert als beispielsweise die Richter oder Staatsanwälte, sind nur mangelhaft auf den Beruf vorbereitet und müssen sich in einem hoffnungslos verstopften Arbeitsmarkt behaupten.

Der Autor zeichnet ein düsteres Bild vom Wirken der Rechtsanwälte in Deutschland: die große Maschine Justiz und die Rolle der Anwälte als „Organ der Rechtspflege“, wie es in der Bundesrechtsanwaltsordnung heißt; der schwierige Beruf des Strafverteidigers; das in Deutschland herrschende sehr gute und auch soziale Honorarsystem, das es anderswo noch gibt; Mammutkanzleien mit Hunderten von Anwälten, Werbung für den Berufsstand, die früher undenkbar war; telefonische Rechtsberatung an der Hotline 0190 und ihre Problematik; neuartige Prozessfinanzierungen, die dem Erfolgshonorar nahe kommen, das in Deutschland, anders als in den USA, verboten ist.

Dieses Buch ist kein Ratgeber, sondern die kritische Beschreibung der Risiken, Stärken und Schwächen eines Berufs, der für viele Bürger wichtig bleibt, auch wenn manche Standesvertreter zum Risiko für ihre Mandanten werden.