Schläfer mitten unter uns

Elmar Theveßen

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Droemer

19,90 Euro

Die Katastrophe vom 11. September wäre vermeidbar gewesen. Der Angriff auf die USA war der vorläufige Höhepunkt eines Plans, der schon am 26. Februar 1993 beinahe gelungen wäre: Seit dem ersten Angriff auf das World Trade Center arbeitete Al Quaida mit Anschlägen und Anschlagsversuchen gezielt auf diesen Tag schon hin. Schon 1995 planten die Terroristen die gleichzeitige Entführung von Passagierflugzeugen, die auf belebte Ziele abstürzen sollten und probten Sprengstoffattacken mit Schuhbomben. 1998 explodierten zeitgleich Bomben in Nairobi und Tansania in zwei Attentaten von bis dahin unbekannter Präzision.

Elmar Theveßen, der langjährige Washington-Korrespondent des ZDF und jetzige Redakteur von „Frontal 21“, deckt in seinen Recherchen auf, wie lange die Anzeichen der terroristischen Bedrohung von westlichen Behörden übersehen oder nicht ernst genommen wurden. Er hat unzählige Gespräche mit hunderten von Menschen im In- und Ausland geführt, vom BND Präsidenten bis hin zu inkognito im Ausland lebenden Informanten. Sein Fazit: Während die Terroristen langfristig planten und auch fehlgeschlagenen Anschlägen lernten, machten ihre Gegner immer wieder denselben Fehler. Die Politik nahm die Warnsignale nicht ernst und die Behörden waren durch die neue Bedrohung restlos überfordert.

Kenntnisreich und detailgenau zeigt Elmar Theveßen die Vernetzung der unterschiedlichen islamistischen Terrororganisationen, deckt die Hintergründe der „German Connection“ auf und legt die Schwächen der westlichen Politik und der Sicherheitsbehörden bloß. Er kommt zu dem Schluß, daß der Westen sich endlich einer unbequemen Wahrheit stellen muß: Militärisch kann der Terrorismus nicht besiegt werden. Nur ein wirklicher Dialog der Kulturen führt aus der Sackgasse.