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Titel :
Der Narr
Autor :
Stephan Krawczyk
ISBN :
3858425478
Verlag :
Preis :
19,90 Euro
Infos :
Im Februar 2003 jährt sich zum 15. Mal die Ausbürgerung des oppositionellen Liedermachers Stephan Krawczyks aus der DDR. Sein autobiographischer Roman Der Narr ist ein kluger und charmanter Schelmenroman über einen Mann, der den realsozialistischen Alltag mit Witz, Chuzpe und einem Schuss Anarchie ins Wanken bringt – und darüber zum Staatsfeind Nr. 1 wird.

Der junge Mann sieht aus wie der ideale Schwiegersohn: nett, freundlich und mit einem ordentlichen Haarschnitt, der herzerweichend treu aus der Wäsche guckt. Aber irgendwie will es ihm nicht so recht gelingen, die Autoritäten im Staat und bei der Armee so wichtig zu nehmen, wie sie sich fühlen. Mit seiner subversiven Naivität bringt das einstige Hätschelkind die Genossen ganz schön in Rage, wird zum Rebell wider Willen. Bis er merkt, dass er sich entscheiden muss. Und dann ist der Spaß schnell vorbei. Verrat seitens scheinbarer Freunde, Auftrittsverbote, Knast, Sippenhaft – nichts bleibt dem Sänger und Schriftsteller erspart. Am Ende steht die Ausweisung aus der DDR, die zugleich ein Neuanfang ist.

Mit umwerfender Situationskomik zeigt Krawczyk die grotesken Seiten des realsozialistischen Alltags und zeichnet mit leichter Feder ein Stück jüngster Vergangenheit – privat, poetisch und genau. In einem Ton, der an Brussig gemahnt, erzählt Krawczyk die Geschichte der älteren Zonenkinder. Zugleich aber berichtet er mit größter Behutsamkeit von der Kraft der Liebe und von Menschen mit Zivilcourage.