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Titel :
Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten
Autor :
Daniel Friedmann
ISBN :
9783351035686
Verlag :
Preis :
17,99 Euro
Infos :
"Wenn man die Chance hat, nichts zu tun, sollte man sie immer ergreifen."
Schräg, witzig, intelligent und auch noch ein herrliches Krimi-Roadmovie - das ist "Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten". Daniel Friedman schickt hier einen 87-jährigen Cop im Ruhestand noch einmal auf Jagd. Dass Buck Schatz, so heißt unser Held, ein Weltkriegsveteran ist, in deutscher Kriegsgefangenschaft war und als Jude besonders übel misshandelt wurde, ist wichtig - denn der Mann, den Buck Schatz sucht, heißt Heinrich Ziegler, ist Nazi und hat ihn damals gequält.

Buck Schatz, jüdischer Ex-Cop über 80, auf der Suche nach einem Nazi und seinem Gold

Schatz, der davon ausging, dass Ziegler längst tot ist und in der Nazihölle schmort, erfährt von einem ehemaligen Kameraden an dessen Totenbett, dass Ziegler noch lebt - und das vermutlich unter falschem Namen irgendwo in den USA. Widerwillig nur ging Schatz überhaupt ins Krankenhaus, um seinen Kumpel Jim Wallace zu besuchen - denn Buck ist ein echter Griesgram, nörgelig, sarkastisch, meist beleidigend ehrlich und wenn er keine Lucky-Strike-Zigaretten in der Tasche hat, wird der Kettenraucher wirklich sauer. Sein Motto: "Wenn man die Chance hat, Nichts zu tun, sollte man sie immer ergreifen." Wie gut, dass es da auch noch Rose Schatz als ausgleichendes Element gibt. Sie schafft es meist, sich Bucks Gezeter anzuhören, um dann, milde lächelnd, doch ihren Willen durchzusetzen, oder sie entschuldigt sich für ihn, wenn er es selbst für seine Verhältnisse übertrieben hat mit der Beschimpfung seiner Mitmenschen.




Alte Rechnungen, offene Schulden und der israelische Geheimdienst

Okay, Nazi-Ziegler lebt also irgendwo in Amerika. Das ist schon mal eine Nachricht, die auch Buck Schatz nicht kaltlässt. Doch es gibt noch einen weiteren, durchaus nicht uninteressanten, Anreiz: Goldbarren, viele Goldbarren, Nazigold. Jim Wallace hatte Ziegler nach Kriegsende bei einer Straßensperre aufgehalten - der Mercedes sah aus wie tiefergelegt wegen der schweren Fracht. Leider ließ sich Jim von Ziegler mit einem dieser Barren bestechen - und entkam. Was Buck noch nicht weiß: Auch Jims Familie - Tochter Emily und ihr Gatte Norris Feely, ein geldgieriger Widerling, sind hinter dem Gold her. Weiter scharf auf das Gold sind Reverend Dr. Lawrence Kind, der der Versuchung des Glücksspiels anheimgefallen ist und verdammt hohe Spielschulden bei diversen Casinos hat, und, da ist sich Buck Schatz sicher, auch noch Jizchak Steinblatt, ein zwei Meter großer Russe, der angeblich vom israelischen Ministerium für Angelegenheiten der Diaspora kommt und bei Buck und Rose Schatz in der Küche sitzt. Buck macht sich einen Spaß daraus, ihn "Yids Kack" zu nennen und glaubt ihm nicht, dass er hier ist, um besondere Bindungen zwischen den Juden in Amerika und denen in Israel zu pflegen. Bestimmt kommt er vom israelischen Geheimdienst ... Nicht vergessenwerden soll der schmierige T. Addleford Pratt, Inkassodirektor und höchst interessiert an der Schuldenerstattung von Reverend Kind. Der liegt nämlich inzwischen mausetot und blutüberströmt in seiner Kirche und hat Addleford Pratt an Buck verwiesen. Er hätte einen Haufen Nazigold... Und diese Leiche wird nicht die einzige bleiben.

Die Spur führt nach Missouri: Buck und sein Enkel Tequila machen sich auf den Weg

Das kann ja heiter werden, denn von Heinrich Ziegler und dem Gold fehlt Buck noch jede Spur. Da trifft es sich gut, dass Bucks Enkel William, genannt Tequila, zu Besuch kommt.

Gemeinsam versuchen sie nun, Zieglers Fährte aufzunehmen. Tequila mit allen modernen Netzwerkmöglichkeiten, von denen Buck nichts wissen will und sie "das Google" oder "Googles" nennt - und Buck mit seinen Netzwerken wie dem Jewish Community Center und natürlich einer messerscharfen Kombinationsgabe.

Zwar muss sich Tequila so manchen Spruch seines "Pops" anhören, aber er ist schließlich ein echter "Schatz" und hart im Nehmen. Natürlich schaffen es die beiden, Ziegler aufzuspüren - und machen sich mit dem Wagen auf den Weg zu ihm Richtung Missouri. Und hier fängt das eigentliche Abenteuer erst an...