Die lautlosen Killer

Michael Schnayerson & Mark Plotkin

3896671618

Karl Blessing Verlag

22,- Euro

Nach der Entdeckung des Penicillins und der Entwicklung neuer, wirksamer Antibiotika glaubte die Welt sich von Seuchen und lebensbedrohlichen Infektionen befreit, aber seit geraumer Zeit sind die Keime wieder auf dem Vormarsch. Immer mehr Stämme von Bakterien werfen gegen immer weitere Antibiotika immer rascher resistent, so dass die von ihnen ausgelösten Infektionen nicht mehr bekämpft werden können. So fürchten Pessimisten für die ferne Zukunft, dass Beulenpest, Pocken oder Cholera zurückkehren könnten – als Seuchen, gegen die es kein Heilmittel mehr gibt.

Aller berüchtigte „Krankenhauskeime“ trotzen mehrfachresistente Bakterien hartnäckig jeder Bekämpfung und fordern bei seuchenartigen Ausbrüchen vor allem auf Intensivstationen immer häufiger Todesopfer unter immungeschwächten Patienten, frisch Operierten, alten Menschen, Säuglingen und Kleinkindern.

Shnayerson und Plotkin schildern diese bedrohliche Entwicklung aus der Sicht von Ärzten, Seuchenbekämpfern, Mikrobiologen und Genetikern. Sie skizzieren deren Lebensgeschichten, beobachten sie bei ihrer Arbeit und schildern ihren Kampf gegen den Vormarsch der todbringenden Keime. Sie zeigen, wie die Forscher verbissen an der Entwicklung neuer Medikamente arbeiten oder mit detektivischem Spürsinn die Geheimnisse der resistenten Keime zu enträtseln versuchen.

Letztlich verantwortlich für die bedrohliche Entwicklung ist der Mensch selbst: durch den übermäßigen Einsatz der Antibiotika. Die Schuldigen sind Ärzte, die Medikamente voreilig verschreiben, eine Agrar- und Futtermittelindustrie, die diese als Wachstumsförderer in der Tiermast einsetzt, und schließlich eine Pharmaindustrie, die durch intensive Lobbyarbeit ein Verbot des Missbrauchs mit allen Mitteln verhindern versucht.