Tödliche Fehler

Oliver Schröm, Dirk Laabs

3351025645

Aufbau-Verlag

19,90 Euro

Im Januar 2000 verfolgt der CIA eine heiße Spur:

Der Saudi Khalid al-Midhar wird verdächtigt, Anschläge gegen amerikanische Einrichtungen zu planen und zum Terrornetz El Kaida zu gehören. Als Khalid al-Midhar sich im Januar 2000 mit anderen mutmaßlichen Terroristen trifft, wird er sowohl vom CIA, als auch von den um Hilfe gebetenen einheimischen Geheimdiensten beschattet.

Doch man begnügt sich mit der Observation vor Ort, nach dem Treffen in Kuala Lumpur verliert sich die Spur Khalid al-Midhars – der CIA schien nicht weiter interessiert. Zwei Jahre Später gehörte eben dieser Khalid al-Midhar zu einem der Entführer, die den Flug AA 077 steuerten, der ins Pentagon stürzte.

Schon kurz nach dem Treffen der mutmaßlichen Terroristen im Januar 2000 wurde dem CIA klar, daß es ein Fehler gewesen war, Khalid al-Midhar ohne weitere Überwachungen laufen zu lassen. Doch den Fehler öffentlich zuzugeben, dazu konnten sich die Entscheidungsträger des Geheimdienstes nicht durchringen. Dies führte letztlich, so die These der Autoren Oliver Schröm und Dirk Laabs, in der Verkettung der Ereignisse zu den Ereignissen des 11. September 2001.

Mangelnde Kommunikation zwischen den beiden konkurrierenden Geheimdiensten, lange Dienstwege und egoistisches Erfolgsstreben Einzelner verhinderten die Festnahme von den dem CIA bereits hinlänglich bekannten Terroristen, weil sie diese Erkenntnisse nicht an das FBI weitergaben.

Aber auch die politische Entwicklung in den USA mit dem Präsidentenwechsel von Bill Clinton zu George W. Bush trug nach Meinung der Autoren zum größten Terroranschlag in der Menschheitsgeschichte bei.

Bushs Administration konzentrierte sich seit dessen Amtsantritt fast ausschließlich auf den Feind Saddam Hussein. Der globalen Terrorbekämpfung wurde, trotz eindrücklicher Warnungen sowohl des CIA als auch des FBIs keine besondere Beachtung geschenkt.

Nach den Anschlägen erkannte man die Verquickung von Scheitern der Geheimdienste, als auch der Regierung. Dies hatte zur Folge, dass man nun alles tat, die Fehler zu vertuschen. Die US-Regierung wusste zudem die Anschläge für ihre eigenen Interessen schnell zu nutzen.

Chronologisch werteten Schröm und Laabs die Spur der Terroristen vom Januar 2000 bis zum heutigen Tage aus. Deren Wege und Planungen wurden den Nachforschungen des CIA und FBI in dieser Zeit gegenüber gestellt.

Im Gegensatz zu anderen Publikationen zu diesem Thema, geht das Autorenteam nicht von einer großen Verschwörung, gar einem Auftrag der US-Regierung für den Anschlag aus. Neben Interviews, auch im Umfeld der Terrorzellen, und eigenen Recherchen werteten die Autoren mehr als 40.000 Seiten Unterlagen und Dokumente minutiös aus. Dazu zählten neben Ermittlungsakten ausländischer Polizeibehörden und Nachrichtendiensten sowie unveröffentlichtes Bildmaterial